Angesichts des Scheiterns aller Versuche, durch Selbstverpflichtungserklärungen vermehrt Frauen in Führungspositionen zu bringen, hat die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Viviane Reding Anfang März eine öffentliche Konsultation (http://ec.europa.eu/justice/newsroom/gender-equality/opinion/120528_en.htm) über das „unausgewogene Geschlechterverhältnis in den höchsten Entscheidungsgremien von Unternehmen in der EU“ gestartet. Bis Ende Mai waren interessierte Verbände und Unternehmen aufgerufen, sich dazu zu äußern, wie in Führungsgremien von Unternehmen ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis hergestellt werden kann. Die Kommission wird nun nach Ablauf der Frist über die Einführung einer gesetzlichen Regelung des Frauenanteils in Führungsgremien nachdenken.
Die BücherFrauen haben nach Erscheinen ihrer Studie „MehrWert – Arbeiten in der Buchbranche“ in einem Forderungskatalog an die Branche u. a. auch eine Erhöhung des Frauenanteils auf den Führungsebenen der größten Unternehmen der Branche und des Börsenvereins gefordert. Wir unterstützen daher die Initiative von EU-Kommissarin Reding und wünschen uns, dass sie eine wirksame Verbesserung des Anteils von Frauen in Führungspositionen bewirken wird. Zwar werden die überwiegend mittelständisch strukturierten Unternehmen der Buchbranche durch eine gesetzliche Regelung nicht unmittelbar angesprochen, doch versprechen wir uns eine Signalwirkung durch die strukturellen Veränderungen bei großen und börsennotierten Unternehmen, die auch auf die kleineren Firmen und Betriebe abfärbt – insbesondere in den Branchen, wo der Anteil der beschäftigten Frauen auf den unteren Hierarchiestufen weit über dem der Männer liegt.
Unsere Stellungnahme: