Beim Übersetzungslektorat sind Übersetzer*innen und Lektor*innen gleichermaßen auf eine gute Zusammenarbeit angewiesen, im Alltag gestaltet sich diese aber oft konfliktbeladen. Was macht ein gutes Übersetzungslektorat aus und wer kann das überhaupt beurteilen? Was tun, wenn die Überarbeitung nicht zufriedenstellt oder die Zusammenarbeit nicht gelingt? Welche Faktoren außerhalb des Textes müssen wir im Lektoratsprozess beachten, und wer ist dabei wofür verantwortlich? Welche Rolle hat das Verlagslektorat als gemeinsamer Auftraggeber im Gefüge?
Dieses Präsenzseminar bringt Literaturübersetzer*innen und freie Übersetzungslektor*innen an einen Tisch. Das Wissen um die Perspektive des Gegenübers, ihre Aufgaben und Anforderungen, Herausforderungen und äußere Umstände bildet eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit, um Missverständnisse und Probleme zu vermeiden und die gemeinsame Kommunikation am Text und im Projekt reibungsärmer zu gestalten.
Inhalte:
- Einblick in die Arbeitsabläufe beider Berufsgruppen
- Gelegenheit zum vertrauensvollen Erfahrungsaustausch und zum konstruktiven Gespräch über Erwartungen und Herausforderungen in der Zusammenarbeit
- Input der Seminarleiterin zu entscheidenden Faktoren für eine gute Zusammenarbeit
- Textarbeit einzeln, in Kleingruppen und mit anschließender Besprechung im Plenum (wir besprechen keine eigenen Texte der Teilnehmenden)
Wir treffen uns in den schönen Räumen des Literarischen Colloquiums Berlin am Wannsee. Eine großzügige Mittagspause gibt Zeit und Raum zum informellen Austausch und persönlichen Netzwerken. Der Seminarpreis beinhaltet ein vegetarisches Mittagessen und eine Kaffeetafel, die uns den gesamten Tag über zur Verfügung steht.
Gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds.
Das Seminar richtet sich an:
Literaturübersetzer*innen und freie Lektor*innen, die mit der Zielsprache Deutsch für Publikumsverlage arbeiten. Explizit sind auch erfahrene Kolleg*innen zur Teilnahme eingeladen. Maximale Teilnehmendenzahl: 20 (nach Möglichkeit 10 Übersetzer*innen und Lektor*innen).
Seminarleiterin:
Johanna Schwering (*1981) arbeitet seit gut zehn Jahren als freie Lektorin für große Publikumsverlage in der Belletristik und hat rund 50 Romanübersetzungen zwischen leichter Unterhaltung und anspruchsvoller Literatur redigiert. Manchmal übersetzt sie auch selbst (aus dem Spanischen), dann freut sie sich, dass nach ihr noch jemand den Text anguckt und sie kein satzfertiges Manuskript abliefern muss. 2023 wurde sie für ihre Übersetzung von Aurora Venturinis Roman „Die Cousinen“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Sie ist Mitglied im VdÜ, im VFLL und bei den BücherFrauen.