Hamburg: LiteraturBrunch 2022
Fremdes Zuhause
Vom Sprechen, Schweigen und Erinnern
Lesungen und Gespräch mit:
Nava Ebrahimi
Das Paradies meines Nachbarn
Dilek Güngör
Vater und ich
Ronya Othmann
Die Sommer
Moderation: Elvira Willems
Sonntag, 27. Februar 2022
Brunch ab 10.00 Uhr – Lesungen und Gespräch ab 11.30 Uhr
Alsterdorfer Kesselhaus
Alterdorfer Markt 14, 22297 Hamburg
(S1, S11 Ohlsdorf / U1 Sengelmannstraße / Buch 178 Stiftung Alsterdorf)
Eintritt inkl. Brunch 25 € (BücherFrauen 18 €)
Ende der Veranstaltung ca. 14.00 Uhr
Da die Zahl der Plätze begrenzt ist, bitten wir um verbindliche Kartenreservierung per Mail an literaturbrunch(at)buecherfrauen.de.
Nava Ebrahimi, 1978 in Teheran geboren und in Köln aufgewachsen, studierte in Köln Journalismus und VWL und ist Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin 2021. In ihrem zweiten Roman, 2020 bei btb erschienen, ringen drei Hauptfiguren um Erinnerungen, Fremdheit und verdrängte Schuld: Das Paradies meines Nachbarn wird für Ali Najjar, den smarten Designer in München, zur Hölle, als er von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Denn ein Brief seiner verstorbenen iranischen Mutter erinnert ihn an verdrängte Erlebnisse aus dem Ersten Golfkrieg und entlarvt eine Lebenslüge.
Dilek Güngör, 1972 in Schwäbisch Gmünd geboren, ist Journalistin und Schriftstellerin. Nach Ich bin Özlem (2019) erschien 2021 Vater und ich im Berliner Verbrecher Verlag. Die Ich-Erzählerin Ipek besucht für einige Tage ihren Vater. Im ungewohnten Zusammensein hadert Ipek mit der Sprachlosigkeit zwischen ihnen, denn sie erinnert sich an so viel vertrautes Miteinander. Die Autorin reflektiert in berührender Offenheit dieses Unbehagen, sich fremd geworden zu sein. Ein Gefühl, zu dem auch in anderen Familien gern geschwiegen wird.
Ronya Othmann, geboren 1993 in München als Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden, schreibt Prosatexte und Lyrik. Die Sommer – so heißt ihr 2020 bei Hanser erschienener Debütroman –, das sind die Ferien, die Leyla bei der geliebten Großmutter in einem Dorf in Nordsyrien verbringt. Leyla muss erfahren, dass ihre deutsche Umwelt wenig Verständnis für diesen Teil ihrer Persönlichkeit aufbringt, auch dann nicht, als die Verfolgung der Jesiden bis zum Völkermord eskaliert. Leylas Zerrissenheit schildert die Autorin mit ans Herz gehender Intensität.
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