Im Juli waren die Münchner BücherFrauen zu Gast im Elisabeth Sandmann Verlag in der Münchner Maxvorstadt. Es war der erste Verlagsbesuch des Women's Club nach zweieinhalb Jahren Corona-Pause. Die Verlegerin und ihre Programmleiterin Anne Stukenborg empfingen uns mit einem reich gedeckten Brotzeittisch. Erfreut über soviel Gastfreundschaft kamen wir sofort miteinander ins Gespräch. Es ging um das Verlagsprogramm aber auch die Krise im Buchhandel; hohe Produktionspreise, viele Neuerscheinungen. "Verlage werden Titel reduzieren müssen", sagt Elisabeth Sandmann. Dabei ist die Wendigkeit eines kleinen, verlegerinnengesteuerten Programms immerhin ein großer Vorteil. "Wenn wir sehen, dass ein Thema zu uns passt, können wir schnell entscheiden", sagt Anne Stukenborg (seit 2016 dabei, seit 2019 Programmleiterin).
Bemerkenswert fanden wir die Entwicklung des Programms seit der Gründung in 2004. Nach dem frühen Bestsellererfolg "Frauen die lesen, sind gefährlich" (2005) hat das Programm an politischem Profil gewonnen. Die Öffentlichkeitswirkung gelang durch das Anstoßen von Ausstellungsprojekten, die das Erscheinen der Bücher flankierten: 2018 mit BMW und TU München: "200 Frauen – Was uns bewegt", 2019 mit TU München: "Wonder Girls. Mädchen, die die Welt verändern", 2019 im Amerikahaus und in Anwesenheit der Fotografin Callie Shell: "Hope, Never Fear: Michelle und Barack Obama zwischen Öffentlichkeit und Privatleben". Dabei ist es Elisabeth Sandmann und Anne Stukenborg wichtig, dass die Initialzündung für die Ausstellungen immer von den Büchern ausging. Aktuell erhält das überaus wichtige Buch von Nahid Shahalimi "Wir sind noch da. Mutige Frauen aus Afghanistan" (2021, 3. Auflage) große Aufmerksamkeit. Im Herbst erscheint ein aktuelles Buch über Kriegsreporterinnen von Rita Kohlmaier.