Abschlussworkshop des Mentoringprogramms Frankfurt/Rhein-Neckar 2020/21
Das gemeinsame Mentoringprogramm der Regionalgruppen Frankfurt/Rhein-Main und Rhein-Neckar endete am 27. Februar mit einem digitalen Workshop zum Thema "Wie verschaffe ich mir Gehör? – Mit Atmung und Haltung zur besseren Kommunikation".
Die Referentin Katharina Schmidt, die gleichzeitig auch als Mentorin an dem Programm teilgenommen hatte, führte in dem einstündigen Kurs die Teilnehmerinnen von der Bedeutung der richtigen Steh- und Sitzposition über den Wert einer guten Atmung zu ihrer Wohlfühlstimme. Sei diese erst einmal gefunden, so ihre Überzeugung, ließen sich kommunikative Situationen zufriedenstellender und erfolgreicher gestalten. Denn ein stabiler Stand unterstützt auch eine mentale und emotionale Standfestigkeit, die gerade in wichtigen Gesprächssituationen für einen positiven Ausgang sorgen können.
In Stresssituationen flacht die Atmung meist ab, was zu vielen Zwischenatmungen und damit zu einem stockenden Redefluss führen kann. Die Stimme wirkt gepresst, es entsteht der Eindruck von Verunsicherung bei der Sprecherin. Mit einer tiefen Atmung kann diesem Phänomen entgegengewirkt werden. Sie fördert die Entspannung und befreit die Stimme. Gepaart mit regelmäßigen Stimmübungen, wie z.B. Summen in verschiedenen Tonlagen, kann mit einer bewussten Atmung schnell die eigene Wohlfühlstimme gefunden werden. Diese kann ein authentisches und selbstsicheres Auftreten unterstützen und somit zum gewünschten Gesprächserfolg beitragen.
Kung Fu und Suggestion – Erwecke deine innere "She-Hulk"
Ergänzt wurde der Workshop durch zwei Impulsvorträge: Christine Schlötterer führte in die Welt des Kung Fu ein und erläuterte, was die Kampfkunst mit der Kunst einer guten Kommunikation verbindet. Auch sie verwies auf die Bedeutung einer festen Standposition und einer entspannten Atmung. Letztere kann gerade bei Belastung oder in Gefahrensituationen dabei unterstützen, einen klaren Kopf zu behalten.
Barbara Neeb informierte Mentorinnen und Mentees über die Kraft der Suggestion und wie diese auf eine erfolgreiche Kommunikation einwirken kann. Die Anerkennung der eigenen Leistungen ist für das Selbstwertgefühl genauso wichtig wie eine Wertschätzung von außen. Für den persönlichen Erfolg ist eine positive innere Einstellung elementar. Dazu gehört, sich selbst für das Erreichen von Zielen regelmäßig auf die Schulter zu klopfen. Die Visualisierung der eigenen Stärken, z.B. in Form einer starken, muskulösen Frau oder, um auf Vorbilder aus der Welt der Comics zurückzugreifen, als She-Hulk, kann dabei helfen, das eigene Potential wahrzunehmen und auszudrücken.
Übereinstimmend betonten die Referentinnen den großen Stellenwert einer regelmäßigen Wiederholung der vorgestellten Übungen. Denn erst durch stetes Training würden diese zu Gewohnheiten, die sich schließlich zu Reflexen entwickelten, die in stressigen Situationen ohne nachzudenken abrufbar seien.
Feedback: Mentoring trotz Corona?
An den Workshop schloss sich eine Feedbackrunde zu dem einjährigen Mentoringprogramm an. Dieses fand in Zeiten der Corona-Pandemie unter besonderen Bedingungen statt. Den Organisatorinnen gelang es in kurzer Zeit, die geplanten Präsenzveranstaltungen und Meilensteine in digitaler Form anzubieten.
"Eine tolle Organisation! Gerade auch der Wechsel auf das digitale Format ist gut gelungen", fasste eine Mentee das Jahr zusammen. Folge der Umstellung auf das Onlineformat war, dass es weniger informelle Treffen, sogenannte Stammtische, der Gruppe gab, und deutlich mehr inhaltliche Seminare und Veranstaltungen angeboten wurden. "Es war eine großartige Organisation und eine starke kompetente Runde. Das Programm war sehr auf die Teilnehmerinnen zugeschnitten", resümierte eine Mentorin. Eine weitere Mentorin teilte diesen Eindruck und ergänzte: "Ich fand es wunderbar, dass wir so viele digitale Möglichkeiten nutzen konnten. Persönliche Treffen bieten dennoch mehr Chancen für den Austausch."
Dem überregionalen Charakter dieser Mentoringrunde kam das digitale Angebot ebenfalls zugute. Die Teilnehmerinnen, die mehrheitlich aus dem Frankfurter Raum und der Rhein-Neckar-Region kamen, waren darüber hinaus in Trier, Düsseldorf und Köln beheimatet. Durch die Verlagerung des Programms ins Internet nahmen deutlich mehr Frauen die angebotenen Workshops wahr.
Auch die Tandems der Mentorinnen und Mentees berichteten von guten Erfahrungen in ihrer Zusammenarbeit. Per Videocall oder telefonisch konnte ein regelmäßiger Kontakt gewährleistet werden. Einigen Paarungen gelang es sogar, sich persönlich zu treffen.
Face-to-Face: Das Matching der Mentoring-Tandems
Ein Grund für die gute Zusammenarbeit der Paare lag auch in deren Zusammenstellung, dem sogenannten Matching. Dieses ist eine der wichtigsten Prozesse in der Vorbereitung des Mentorings und wird von den Organisatorinnen geleistet.
"Das Matching war sehr gut. Der Austausch mit der Mentee war sehr intensiv und sehr gut. Ich habe dabei selbst viel gelernt", so eine Mentorin über ihre Erfahrungen während des Mentoringjahres. Und eine Mentee fügte begeistert hinzu: "Ich habe viel von meiner Mentorin gelernt. Ich habe mitgenommen, dass ich mehr auf mich und meine Fähigkeiten vertrauen kann. Mir ist mehr klar geworden, was ich will. Das Jahr hat mir insgesamt viel gebracht."
Über das Mentoringprogramm der BücherFrauen
Das Mentoring der BücherFrauen bringt weibliche Nachwuchskräfte mit „alten Häsinnen“ der Branche zusammen. Ein Jahr lang wird die junge Kollegin von der berufserfahreneren Mentorin beraten und in ihrer Karriere unterstützt. Von dieser Zusammenarbeit profitieren beide Partnerinnen: Die Mentee lernt von den Erfahrungen der Mentorin, die Mentorin wiederum erhält Einblick in die Fragestellungen einer jüngeren Kollegin und die Möglichkeit zur Reflexion über den eigenen Berufsweg.
Die Städtegruppe Frankfurt/Rhein-Main hat zum fünften Mal eine Menotoring-Runde angeboten. Für die Regionalgruppe Rhein-Neckar war die Teilnahme am Mentoring-Forum eine Premiere.
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Inka Bankwitz, Orga-Team