Neun BücherFrauen der Regionalgruppe Stuttgart hatten sich an einem strahlenden Juli-Sonntag nach Waldenbuch zum Museum Ritter aufgemacht.
Marli Hoppe-Ritter, Mitinhaberin der Firma Ritter, sammelt schon seit vielen Jahren zeitgenössische Kunst mit geometrischen Formen. 2005 hat sie dann beschlossen, ihre Kunst auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und hat vom Schweizer Architekten Max Dudler neben der Schokoladenfabrik das Doppelmuseum erbauen lassen, das einerseits das Kunstmuseum beherbergt, andererseits die Ritter Sport Schokowelt, eine Schokowerkstatt für Kinder, den Schokoshop und das Café.
Wir erhielten eine Führung durch die aktuelle Ausstellung mit den sehr interessanten und spannenden Werken von Peter Weber, die uns durch die lebendigen Erklärungen einer Kunsthistorikerin erschlossen wurden.
Besonders beeindruckt aber haben uns seine Faltobjekte in den unterschiedlichsten Materialien, sogar in Filz. Die Bilder sehen aus, als seien sie geflochten, in Wirklichkeit sind sie gefaltet. Eine kleine Demonstration seiner Vorgehensweise machte deutlich, wie kompliziert dieser Vorgang ist. Seine neuesten Werke nehmen das Motiv wieder auf, sind aber aus Stahl, da sie im öffentlichen Raum stehen sollen.
Im Erdgeschoss ist die heitere Sommerausstellung Aus Spiel wird Kunst zu sehen. Farbige Stelen mit Legosteinen, ein Video mit dem Titel Fusion, das Fußballspieler in Anzügen und mit Aktentaschen beim ziemlich ruppigen Spiel zeigt und damit auf ebensolche Geschäftsgebaren hinweisen möchte, weiße Kartonwürfel, die man umschichten darf, eine geometrisch bemalte Tischtennisplatte mit dem Titel Play, die auch bespielt werden darf, was wir auch gleich ausprobiert haben. Das witzigste Ausstellungsstück fanden wir aber den Kubus aus Seidenbändern, in dem man sich auch verstecken darf und in dem unser Gruppenfoto entstanden ist.
Nach einer Stärkung bei Kaffee und Kuchen im wunderbaren Ritter-Café beschlossen wir unseren Ausflug noch mit einem kurzen Spaziergang auf dem Ritter-Kunstpfad zum zauberhaften Faulbachsee.
Ein wunderbarer Tag, trotz der Hitze, und ich kann die Ausstellung, die noch bis zum 18.9. zu sehen ist, nur wärmstens empfehlen, am besten mit einer Führung oder wenigstens einem Audioguide. Die Erklärungen helfen, die Werke besser zu verstehen.
Text: Barbara Scholz
Foto: Ulrike Dörr