Das von der Green Culture Anlaufstelle ins Leben gerufene Green Culture Festival will einen Austausch ermöglichen zwischen unterschiedlichen Organisationen und Kulturbereichen, zwischen Politik, Wirtschaft und Kultur wie auch Wissenschaft. Es fand dieses Jahr Anfang Juni im Park Sanssouci in Potsdam und der Orangerie statt. Neben hochkarätig besetzten Podien gab es im weitläufigen Parkgelände etwa 50 unterschiedliche Initiativen und Einrichtungen zu entdecken, die ihre Arbeit, ihre nachhaltigen Projekte oder einzelne Ideen präsentierten: Werkhaus hatte ein nachhaltiges Ferienhaus aufgebaut, beim Entwicklungsteam der Holi-App für Vereine konnte man sein Engagement per buntem Ball in Glasbehältern angeben, ein Quiz über Plastikmüll, eine Projektvorstellung zu recyclebaren Häuserbauten, Musik und Performances – im Park ließ sich die gesamte Bandbreite von „Kultur“ entdecken. Die Literatur war vertreten durch die Stadtbibliothek Berlin Pankow als Grüne Bibliothek und die Living Library des Suhrkamp Verlags: eine Buchauswahl zu Nachhaltigkeit, die in den Park zum Lesen mitgenommen werden konnte.
In einer der Diskussionen betonte Prof. Dr. Maja Göpel (Transformations- und Nachhaltigkeitsexpertin), dass es darauf ankomme, nicht mehr in Silos zu denken, sondern mit geteilten Werten zu arbeiten: Nicht das Trennende zu betonen und den Verzicht, sondern Imaginationsräume zu öffnen. Ziel sei auch, die zurzeit überhandnehmende Rhetorik der Vereinzelung hin zum Gemeinwohl zu ändern. Nicht die einzelne Person (Ich) in den Vordergrund zu stellen, sondern das Wir stärken. Es sei auch wichtig zu überlegen: „Wer wollen wir gewesen sein?“ und das als Ausgangspunkt für das eigene Handeln zu nehmen. Dabei kann der/die Einzelne eigenverantwortlich handeln, aber der Staat müsse die Rahmenlinien setzen.
Für die BücherFrauen besonders interessant ist das Projekt Green Storytelling von der FIlmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Die von Christiane Dopp, Dr. Julia Dordel, Judith Gridl, Julia Hoepfner, Ron Kellermann, Dr. Maike Sarah Reinerth entwickelte Checkliste gibt allen an der Drehbuchentwicklung Beteiligten ein Mittel an die Hand, wie sie schon in der Entwurfsphase Filminhalte nachhaltig gestalten können. Die Liste will zur Überprüfung des eigenen Handelns und zur Beschäftigung mit dem Thema Green Storytelling anregen. Sie wird ständig weiterentwickelt, die aktuelle Version ist hier zu finden und könnte als Vorbild für eine ähnliche Checkliste für die Buchbranche dienen.
Ein Bericht von Meiken Endruweit, www.meikenendruweit.de