In Erzähltexten spiegeln sich Lebensalter und Lebensphasen – es gibt Schwellen, Brüche, Übergänge, ein Vor und Zurück zwischen den Zeiten. Bücher handeln von jungen, mittelalten oder alten Menschen, erzählen von Anfängen und Enden. Sie peilen als Zielgruppe manchmal ein ganz bestimmtes Lesealter an, was sich nicht zuletzt in der Sprache widerspiegelt. Überhaupt tragen auch Wörter und Wendungen Lebensalter-Signale in sich, was bei bewusstem Einsatz einen charakteristischen Sound schafft, aber auch stilistische Stolperer erzeugen kann. Zudem transportiert Sprache nicht selten Wertungen über bestimmte Lebensphasen.
In welchen Texten begegnen wir diesen Themen, welche Fragen löst das aus, wie gehen wir damit um – beim Schreiben, Übersetzen, Redigieren und professionellen Lesen, aber auch persönlich?
In der Sommerakademie 2025 erkunden wir unter Leitung von Beate Schäfer (Übersetzerin, Werkstattleiterin und Lektorin), welche Rolle Lebensphasen für das Erzählen spielen. Gesprächsgrundlage sind von den Teilnehmerinnen eingereichte Textpassagen (alle Genres und Textsorten), ergänzt durch vertiefende Beispiele aus der Literatur. Dazu erproben wir mit gelegentlich eingestreuten Schreibimpulsen neue Gestaltungsmöglichkeiten und loten den weiteren Horizont des Themas aus, der auch gesellschaftspolitisch und für die Buchbranche relevant und aktuell ist.
Wie bewährt wechseln Phasen des Redens und Nachdenkens mit intensiven Bewegungsphasen ab. Die Körperarbeits-Einheiten von Isabel Wenzler-Stöckel (www.pilatesprojekt.de) bringen Schwung und ein dichtes, differenziertes Körpererleben. Von Pilates bis Einzelentspannung ist wieder alles dabei.
Textarbeiterinnen jeder Couleur sind willkommen: Autorinnen, Übersetzerinnen, Lektorinnen, Journalistinnen, Texterinnen. Im Mittelpunkt des Austauschs stehen erzählende Texte, je nach Interesse und Hintergrund der Teilnehmerinnen können Essays und Lyrik, Biografisches und Journalistisches einbezogen werden.