Unser Jahresthema 2025: Leseliste Dystopie

Vor dem Hintergrund unseres Jahresthemas wollen wir uns in den nächsten Monaten unter anderem mit dem Erstellen einer Leseliste beschäftigen, die Werke versammelt, die sich mit Geschichten über dystopische, autoritäre Gesellschaften befassen, in denen insbesondere Frauen- und Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Zu dieser Leseliste kann jede* Literaturempfehlungen hinzufügen. Wir freuen uns über Eure Beteiligung!

Ihr könnte euch beteiligen,
• indem Ihr auf dem Miro-Board unter "Weitere Literaturempfehlungen" einen kurzen Blurb zu einem Titel schreibt, der Eurer Meinung nach in der Liste nicht fehlen darf;
• indem Ihr Alison unter a.sauer@editiontintenfass.de eine kurze E-Mail schreibt.

Wir stellen regelmäßig die neu eingegangenen Literaturempfehlung (nach Sichtung) auf die Jahresthemen-Website.

Der Fokus der Liste liegt auf Literatur, die uns in fiktionale Welten entführt, in denen die Freiheit und das Wohl der Menschen massiv bedroht werden. Auch wenn diese Erzählungen zunächst fiktiv erscheinen, klingen viele der beschriebenen Strukturen und Ereignisse inzwischen erschreckend vertraut. Sie spiegeln aktuelle Tendenzen in unserer eigenen Gesellschaft wider und warnen uns vor der Gefahr eines Verlusts von Demokratie, Gleichberechtigung, Frauen- und Menschenrechten…

Warum sollten wir uns mit solchen Dystopien beschäftigen, warum uns noch mehr gruseln, als wir es beim täglichen Nachrichtenschauen sowieso schon tun? Die Antwort ist einfach: Dystopische Romane, die sich mit autoritären Systemen und dem Verlust von Menschenrechten, insbesondere der Rechte von Frauen, auseinandersetzen, bieten wertvolle Einblicke und Lektionen. Sie lassen uns die Gefahren erkennen, die mit politischer Unterdrückung und geschlechtsspezifischer Diskriminierung einhergehen. Indem wir uns mit diesen Themen literarisch auseinandersetzen, entwickeln wir ein stärkeres Bewusstsein für politische und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten. Wir lernen, über die Bedeutung von Freiheit und Demokratie nachzudenken und die Verantwortung zu erkennen, die wir tragen, um diese Werte zu bewahren. Dystopien regen dazu an, uns aktiv für den Schutz und die Förderung von Menschenrechten einzusetzen und uns gegen jede Form der Unterdrückung zu stellen. Die Lektüre solcher Werke ist ein Aufruf, nicht nur zu reflektieren, sondern auch zu handeln!

Hier sind weitere Punkte, die für eine Beschäftigung mit dieser Art von Literatur sprechen:

1. Bewusstsein für die Bedeutung von Freiheit und Demokratie: 
Dystopische Romane zeigen oft, wie fragil Freiheit und demokratische Werte sind. Sie verdeutlichen, dass eine Gesellschaft schnell in eine autoritäre Struktur abrutschen kann, wenn Bürger*innen und Institutionen nicht wachsam bleiben. Das Lesen solcher Geschichten kann das Bewusstsein schärfen, wie wichtig es ist, Rechte und Freiheiten zu schützen.

2. Achtsamkeit gegenüber der Erosion von Rechten
Dystopische Romane, die den Verlust von Menschen- und insb. Frauenrechten thematisieren, können einen scharfen Blick auf die schrittweise Erosion von Rechten werfen, die oft in realen politischen Systemen stattfindet. Dies kann als Warnung dienen, wie schnell und subtil die Rechte von Einzelnen beschnitten werden können.

3. Kritisches Hinterfragen gesellschaftlicher Normen
Viele dystopische Romane konfrontieren uns mit den Auswirkungen gesellschaftlicher Normen und Regeln, die im realen Leben als selbstverständlich angesehen werden. Sie regen dazu an, aktuelle Normen und Strukturen zu hinterfragen – auch in Bezug auf Geschlechterrollen.

4. Reflexion über Machtstrukturen
In vielen dystopischen Erzählungen sind Macht und Kontrolle zentral. Oft sind diese Strukturen patriarchal, hierarchisch und repressiv, wobei Frauen und Minderheiten besonders unterdrückt werden. Das Studium dieser Romane hilft, die Gefahren von Machtmonopolen und die Auswirkungen von Ungleichheit und Diskriminierung zu verstehen.

5. Bewusstsein der Gefährdung von Rechten durch politische Manipulation
Dystopische Romane zeigen oft, wie autoritäre Regierungen oder Entitäten Menschen manipulieren können, um ihre Macht zu sichern und die Kontrolle zu bewahren. Besonders im Hinblick auf Frauenrechte wird häufig gezeigt, wie politische Systeme gezielt das Recht auf Selbstbestimmung und Autonomie der Frauen angreifen.

6. Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen Geschlechterfragen und Machtpolitik
Viele dystopische Romane untersuchen, wie Geschlechterdiskriminierung als ein Werkzeug der Machtpolitik genutzt wird. Frauenrechte und die Kontrolle über den Körper von Frauen werden häufig als Mittel zur Stabilisierung eines autoritären Regimes dargestellt.

7. Empathie und Solidarität mit Unterdrückten
Durch die Perspektive von Charakteren, insb. von Frauen und marginalisierten Gruppen, die unter autoritären Systemen leiden, entwickeln wir Mitgefühl für Menschen, die in realen Weltkontexten unterdrückt werden. Diese Empathie kann den Drang verstärken, sich für soziale Gerechtigkeit und den Schutz von Menschenrechten einzusetzen.

8. Solidarität und die Rolle des Einzelnen im Kollektiv
Oft wird in diesen Geschichten auch die Bedeutung von Solidarität zwischen Individuen und verschiedenen Gruppen thematisiert, um gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit zu kämpfen. Der Einzelne kann oft viel bewirken, aber auch nur als Teil einer größeren Bewegung.

9. Die Bedeutung von Widerstand und Hoffnung
In vielen dystopischen Geschichten wird gezeigt, wie Widerstand gegen unterdrückerische Systeme wächst und wie Menschen in extremen Situationen Hoffnung bewahren können. Dies kann eine inspirierende Botschaft für den realen Kampf für Rechte und Gerechtigkeit vermitteln, auch in schwierigen Zeiten.
 

Leseliste zum Download

Hier findet Ihr den jeweils aktuellen Stand der Liste:

Leseliste zum Jahresthema: Dystopie – Fiction (Stand: März)