Gut ausgebildet, hoch motiviert, mit besseren Schul- und Universitätsabschlüssen müssten Frauen längst stark im Management vertreten sein. Doch weit gefehlt: „Je höher es hinaufgeht in der Hierarchie, je besser bezahlt die Positionen sind, je mehr Macht und Einfluss sie haben, umso geringer wird der Frauenanteil.“ Die Autorin Erika Regnet ist Professorin für Personalmanagement und Organisation an der Hochschule Augsburg. Einer ihrer Arbeitsschwerpunkte ist die Entwicklung weiblicher Fach- und Führungskräfte. Sie kennt sich sehr genau aus bei Chancen, Stolpersteinen und Erfolgsfaktoren von Frauen im Management.
Im einführenden Kapitel analysiert die Autorin anhand von Zahlen und Fakten die Situation im Management. Trotz freiwilliger Vereinbarung zur Chancengleichheit in 2001 wächst der Anteil von Frauen in Führungspositionen nur extrem langsam. Die übersichtlich von der Autorin aufgefächerten Erklärungsmodelle sind vielfältig: Segregation des Arbeitsmarktes, Berufsunterbrechung, Karrierefalle Teilzeit, fehlende Netzwerke, etc.
Besonders interessant sind die Kapitel, in denen die Maßnahmenempfehlungen und Vorgehensweisen für die betriebliche Steuerung vorgestellt werden. Hier geht die Autorin Schritt für Schritt der Frage nach, wie Chancengleichheit im Unternehmen erreicht werden kann. Erika Regnet weist darauf hin, dass spezielle Frauenförderprogramme oder Karrierecoachings hilfreich sind, jedoch „nicht als Feigenblatt benutzt werden“ sollten. Hilfreich sind die praktischen Gesprächskarten, die ein gutes Gesprächsgerüst für die Umsetzung eines gendersensitiven Vorgehens im Recruitingprozess bieten.
Ein praktischer Ratgeber, der auf viele Aspekte hinweist und sowohl für ambitionierte Frauen auf dem Weg ins Management als auch in erster Linie für die Verantwortlichen in der Personalabteilung geeignet ist.
Erika Regnet, Frauen ins Management
Hogrefe Verlag, 2017,
kartoniert, 165 Seiten,
ISBN: 9783801727253, 24,95 EUR