Linn Strømsborg, Nie, nie, nie (Roman)
„Ich will keine Kinder, nicht mit ihm, mit niemandem, schon gar nicht mit mir selbst.“
Eine 35-jährige Frau hat sich schon früh gegen Kinder entschieden. Mutterschaft verändert eine Frau – und sie möchte sich nicht verändern. Diese Entscheidung wird von ihrer Umgebung ständig in Frage gestellt. Immer wieder muss sie sich verteidigen. Es scheint, dass niemand ihren Standpunkt versteht oder gar akzeptiert.
Dabei hat sie keineswegs eine Abneigung gegen Kinder und wird auch von Freundinnen gerne um Hilfe gebeten. Sie springt ein, wenn es notwendig ist und geht liebevoll mit deren Kindern um. Nur eigene Kinder möchte sie eben nicht. Sie kritisiert auch nicht die Entscheidungen ihrer Freundinnen für eine Mutterschaft. Für sie gibt es eben verschiedene Möglichkeiten, ein erfülltes Leben als Frau zu führen. Am Ende zerbricht ihre große Liebe an ihrer Entscheidung gegen eigene Kinder. Aber auch das nimmt sie in Kauf.
Die Autorin wertet nicht, sie schildert nur, und das ist ein großes Plus dieses Romans.
Er führt uns das ganze Dilemma vor Augen, mit dem sich Frauen herumschlagen müssen, die sich bewusst gegen Mutterschaft entscheiden. Die Autorin setzt sich auf ehrliche und anrührende Weise mit dem Thema Elternschaft auseinander und beschreibt dabei unterschiedliche Lebensentwürfe, ohne sie gegeneinander auszuspielen. Der Roman hat mich sehr berührt. Noch immer haben Frauen einen langen Weg vor sich, bis jede Form der Lebensführung gesellschaftlich akzeptiert wird.
Linn Strømsborg: Nie, nie, nie
übersetzt von Stefan Pluschkat
Dumont, Köln
E-Book, 256 Seiten
ISBN: 978-3-8321-8133-8
Preis 20 Euro
Hardcover, 256 Seiten
ISBN: 978-3-8321-7085-1
Preis 8,99 Euro
Eine Empfehlung von Barbara Scholz
Barbara Scholz ist Buchhändlerin und Mitglied der BücherFrauen-Regionalgruppe Stuttgart.
Transparenzhinweis: Die Empfehlung erfolgt aus Eigeninteresse und nicht aus wirtschaftlichen Gründen.