Rebecca Solnit, Unziemliches Verhalten. Wie ich Feministin wurde (Essay)

Für mich war Rebecca Solnit die Entdeckung 2021. Eine Hamburger BücherFrau hatte »Unziemliches Verhalten. Wie ich Feministin wurde« vorgeschlagen für die Christine, den neuen BücherFrauen-Literaturpreis. Ehrlich gesagt war es vor allem das Cover, das mich dazu gebracht hat, das Buch sofort zu kaufen. Und, dass noch mehr Frauen in der Hamburger Zoom-Runde geschwärmt hatten von der amerikanischen Essayistin, die bislang an mir vorbeigegangen war.

Rebecca Solnit (Jahrgang 1961) erzählt uns wie einer Freundin, welche Erfahrungen sie zur Feministin machten, und das so einleuchtend und nachvollziehbar, dass wir uns als ihre Leserinnen selbst besser verstehen und unseren eigenen Weg konsequenter gehen können. Auch wenn mir beim Lesen von »Unziemliches Verhalten« die Namen der meisten Künstler:innen nichts sagten, deren Wegbegleiterin Rebecca Solnit seit den 1980er Jahren war, kamen sie mir näher über die wertschätzenden Schilderungen der Begegnungen.

Seit »Wenn Männer mir die Welt erklären« (2015) ist Mansplaining ein Begriff, der schon oft zu verschwörerischen Blickwechseln geführt hat. Rowohlt kündigt ihr jüngstes Werk »Orwells Rosen« für Juni 2022 an als »eine bemerkenswerte Reflexion über Lebenslust und Schönheit als Widerstandsakt.« Wäre mir so nicht eingefallen, trifft aber auch auf ihre früheren Essays zu.

Rebecca Solnit, Unziemliches Verhalten. Wie ich Feministin wurde
Aus dem Englischen von Kathrin Razum
Verlag Hoffmann und Campe 2020

Hardcover, 272 Seiten
ISBN: 978-3-455-00953-8
Preis 23,00 Euro

Taschenbuch 272 Seiten
ISBN: 978-3-455-00952-1
Preis 14,00 Euro