In diesem Workshop im Rahmen des Berliner Bücherfests wollte die Referentin Mimi Vogt den Teilnehmenden eine Möglichkeit geben, sich mit dem eigenen Wissen und dem eigenen Verhalten zu Diversität auseinanderzusetzen, unters der Fragestellung: Was hat das mit mir zu tun? Als Einstieg stellten wir uns mit unseren Vornamen vor und erzählten, was wir mit diesem verbinden, ob wir ihn mögen und ob er eine Bedeutung hat. In der anschließenden Reflexion berichteten die Teilnehmenden, dass sie zum einen selbst eine engere Beziehung zu ihrem Namen gespürt haben, und zum anderen, dass sie viele unerwartete Geschichten zu den weit verbreiteten, wie auch den Namen erfahren haben, die ihnen nicht so geläufig waren. Ein Name trägt ganz viel in sich, sowohl kulturell wie auch persönlich.
Nach diesem Auftakt ging es mit vielen Fragen, Diskussionen und Best Practices weiter. Ziel war, sich mit Diversity in einer kleinen Gruppe auszutauschen und dabei die eigene Haltung zu erspüren. Das geschah entlang von Fragen wie: Warum ist mir eine vielfältige Gesellschaft wichtig? Wie mache ich mich frei von Vorannahmen? Wie kann ich mir Vorurteile bewusst machen? Die besprochenen Wege reichten von „Kontakt und Austausch auch mit denen, mit den ich sonst wenig zu tun habe“, über Literaturempfehlungen bis hin zu „Leitbilder und Handlungsanweisungen für meine Organisation erarbeiten“, „die Standards nach außen präsentieren und intervenieren, wenn sie nicht eingehalten werden“.
Vielfalt/Diversity bedeutet auch, dass es viele Meinungen gibt und viele Sichtweisen. Nicht einer hat Recht, sondern viele sprechen miteinander. Das ist eine große Herausforderung. Ein wichtiger Punkt ist dabei die eigenen Kritikfähigkeit: Wie reagiere ich auf Kritik? Wie auf Scham? Das Zurückstellen der eigenen Position und ein: „Da denk ich mal drüber nach,“ oder: „Das nehm ich mal mit für mich,“ könnten ein Ansatz sein, offener für die Positionen der anderen zu werden. Learning: Konfliktfähigkeit lässt sich üben, ausbilden und stärken, so dass wir am Ende eine dialogische Haltung einnehmen können und nicht auf unserer persönlichen Wahrheit beharren.
Wie nimmst du Unterschiedlichkeit wahr? Diese Frage führt zu einem weiteren Nachdenken darüber, wie wir mit Vielfalt umgehen können und wollen, im Sinne von: Wer nimmt am Dialog teil und wie wollen wir diesen führen.
Bild: Mimi Vogt und Meiken Endruweit beim Workshop (© privat)
Buchempfehlung von Mimi Vogt: Tupoka Ogette: Exit RACISM. rassismuskritisch denken lernen. Unrast Verlag 2017. Zur Webseite zum Buch und zur Autorin geht es hier.
Ein Bericht von Meiken Endruweit, www.meikenendruweit.de