Nachhaltigkeit braucht Feminismus – und inspirierende Kinderbücher!

Für unsere April-„Schatzkiste“ zum Jahresthema haben wir das Buch „Der schwarze Strand“ (Kindermann Verlag) – geschrieben von Shaunna und John Stith, illustriert durch Maribel Lechugain und ins Deutsche übersetzt durch das Verlagsteam – in den Fokus gerückt. Verlegerin Anna Kindermann und Sophie Tertel aus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Verlag haben für die BücherFrauen unsere Fragen beantwortet.

Warum war es euch ein Bedürfnis, das Buch zu machen?
„Der schwarze Strand“ erzählt die noch recht unbekannte, wahre Geschichte einer Umweltschutzbewegung in den 60er/70er Jahren, die zur Entstehung des Earth Days führte. Wir finden, es ist eine spannende und mutmachende Erzählung und zugleich eine wunderbare Möglichkeit, Kinder erstmalig mit dem Thema Nachhaltigkeit vertraut zu machen. Daher war es uns so wichtig, dieses Buch zu verlegen. Es zeigt, dass es nicht nur heute, sondern auch schon früher Umweltprobleme gab, aber auch, dass sich Menschen zusammentun und gemeinsam Großes bewirken können – auch wenn sie noch jung sind und vielleicht das Gefühl haben, nichts ändern zu können. Denn gerade bei der Bewegung, die zum Earth Day führte, haben sich viele Kinder und Jugendliche eingebracht.

Ist Crowdfunding für euch eine nachhaltige Art zu arbeiten? Warum oder warum nicht?
Ja, wir halten es für eine nachhaltige Art zu arbeiten, da nur die Buchprojekte realisiert und gedruckt werden, die auch auf Interesse stoßen. Außerdem sehen wir einen großen Vorteil darin, die Community direkt in ein neues Buchprojekt einzubeziehen. Leser:innen werden dadurch direkt Teil des Prozesses und unterstützen uns dabei, Herzensprojekte zu verwirklichen. Die Resonanz auf eine Kampagne ist für uns auch schon ein guter Indikator dafür, wie der Titel später von den Leser:innen angenommen werden könnte.

Welche Nachhaltigkeitsziele bearbeitet ihr in eurer Arbeit?
Wir orientieren uns an der Agenda 2030 und setzen uns mit den 17 Nachhaltigkeitszielen auseinander. Da wir nicht alle dieser Ziele in gleichem Umfang nachverfolgen und berücksichtigen können, stehen einige im Fokus: Bildung, zum Beispiel, oder Klimaschutz. Mit dem Buch „Der schwarze Strand“ greifen wir diese Punkte auf: Es werden die geschichtlichen Ereignisse der Ölpest in Santa Barbara 1969 aus Sicht der Protagonistin Ida geschildert. Zudem enthält der Titel simple Umwelt-Tipps, die bereits kleine Kinder umsetzen können.

Was wünscht ihr euch in Sachen Nachhaltigkeit von der Buchbranche oder für unsere Branche?
Wie wir alle wissen, steigen Druck- und Herstellungskosten immer weiter. Viele müssen für die Produktion auf Druckereien im Ausland ausweichen, auch wir, obwohl uns kürzere Transportwege natürlich lieber wären. Damit wir Verlage längerfristig überleben, uns für eine vielfältige Literaturlandschaft einsetzen und nachhaltig arbeiten können, ist eine staatliche Unterstützung in Form finanzieller Förderungen unbedingt erforderlich.

Link zum Buch: https://www.kindermannverlag.de/produkt/der-schwarze-strand/

Interviewfragen: Sandra van Lente