Am 4. Februar haben wir uns erstmals zum Jahresthema 2025 getroffen, das auf dem Treffen des erweiterten Vorstands im Mai 2024 gewählt wurde:
Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit.
Das Thema richtet sich resolut gegen rechts. Das Thema ist bereits Teil unserer BücherFrauen-Leitsätze 9 und 10 (in der rechten Randspalte findest du alle zehn Leitsätze). Wichtig ist uns, das Thema nach innen und nach außen dauerhaft noch sichtbarer zu machen. Dazu wollen wir
– informieren,
– mit anderen kooperieren
– und natürlich auch agieren.
Infos, Impulse und Termine dazu erhältst du ca. einmal pro Monat per „Ruckzuck gegen Rechtsruck“-Mail.
Was bedeutet „Rechtsextremismus“?
Eine extreme politische Einstellung, die Demokratie, Menschenrechte und Gleichheit ablehnt; setzt auf Nationalismus, Ausgrenzung und oft Gewalt gegen andere (als von ihnen als minderwertig abgewertete) Gruppen.
Mehr darüber: Definitionen im BPB-Glossar oder im BPB-Politlexikon, weitere Informationen über Rechtsextremismus des Verfassungsschutzes hier.
Was kannst du, was können wir dagegen tun?
Kurz gesagt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ (Artikel 1 des Grundgesetzes) Alles, was dazu beiträgt, das konsequent umzusetzen, und alles, was andere dazu bewegt, das auch zu tun, hilft.
Geh wählen!
Dazu empfiehlt der Deutsche Frauenrat (DFR), in dem die BücherFrauen Mitglied sind: Wähle Frauenrechte! Warum? „Kein Wachstum ohne Frauen! Wer bei Frauenrechten, Kitaplätzen, guter Bildung und Gewaltschutz spart, wird beim nachhaltigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbau scheitern.“ (s. DFR-Wahlforderungen)
Kennst du Wahltraut? Das ist ein Wahlberatungstool wie der Wahl-O-Mat, aber mit Fokus auf feministische und gleichstellungspolitische Themen.
Oder den Kandidierendencheck? Dort kannst du 18 Thesen bewerten und bei Eingabe der Postleitzahl erfahren, welche Kandidierenden in deinem Wahlkreis deine Position(en) teilen.
Aber: Wie bei jeder Beratung braucht es natürlich trotzdem dein eigenes kritisches Urteil und deine Entscheidung.
Geh demonstrieren!
Wo wann die nächste Demonstration startet, erfährst du z. B. hier: https://www.demokrateam.org/aktionen/. Dort erfährst du auch, wie man eine Demo anmeldet.
Mach mit beim Jahresthema!
Dafür gibt es viele Möglichkeiten, manche auch ganz einfach und schnell machbar. Jedes Engagement ist willkommen und zählt!
- Melde dich mit Terminen und Impulsen! Das können Ideen, Infos, Texte, Bücher-, Link- und Veranstaltungstipps sein.
- Nimm an Jahresthema-Treffen teil!
- Organisiere und/oder moderiere ein Jahresthema-Treffen!
- Organisiere eine Veranstaltung! Lesung, Vortrag, Workshop, Miniseminar, Verlags- oder Ausstellungsbesuch … Die Veranstaltung kann regional ausgerichtet sein oder ggf. im Onlineformat auch überregional.
- Schreibe eine Ruckzuck-gegen-Rechtsruck-Mail!
- Schreibe eine Rezension!
- Produziere einen Podcast!
Veranstaltungstipps
- 12.02.2025, 16:00–19:00 Uhr, überregional, digital: „Inklusive Kommunikation – Werkzeuge. Anwendung. Perspektiven“, Teil 1 des Seminars der BücherFrauen-Akademie, Teil 2 am 26.02., Teil 3 am 12.03. Anmeldeschluss ist der 10.02.2025.
- 14.02.2025, bundesweit, analog: Tanzdemos „One Billion Rising – Rise for Empathy“ nachmittags in Berlin, Bielefeld, Bonn, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, Göttingen, Hamburg, Hannover, Kassel, München, Münster, Stuttgart und vielen weiteren Orten.
- 20.02.2025, 19:30 Uhr, überregional, digital: Rechte Frauen – damals in Württemberg und heute. Online-Vortrag (RG Stuttgart für alle BF, per Zoom)
- 23.02.2025, bundesweit, analog: Bundestagswahl
- 04.03.2025, 16:00–17:00 Uhr, überregional, digital: Jahresthema-Treffen (per Zoom, Einladung folgt)
Buchtipp
CORRECTIV (Hrsg.): 100 Karten über Rechtsextremismus. KATAPULT Verlag 2024
Die 100 Karten dienen der Aufklärung – dem Verstehen, was Rechtsextremismus im Kern ausmacht. Sie beschäftigen sich z. B. mit NS-Lagern in Deutschland und Europa, damit, was Nazis nach 1945 taten, mit besonders einflussreichen rechtsextremen Frauen und mit rechtsextremen Haltungen in der Gesellschaft. Sie beschäftigen sich aber auch mit Widerstand in KZs und Widerstand heute, beispielsweise der Initiative „Omas gegen Rechts“.
Rechtschreibtipp
Gewalt oder Terror von rechts stellt ein großes Problem dar, sodass Protest und Widerstand gegen rechts unerlässlich ist. Trotzdem wird das Adverb „rechts“ in den Ausdrücken „von rechts“ und „gegen rechts“ kleingeschrieben, da es weder ein Name noch nominalisiert ist.
P. S. zum Titel „Ruckzuck gegen Rechtsruck“
Ich habe länger überlegt, ob „Rechtsruck“ der passende Begriff ist, nachdem ich einen Artikel „Rechts ja, Ruck nein“ (von Okt. 2023) gefunden hatte, der ihn als falsch, verharmlosend und gefährlich kritisiert: „Niemand ist plötzlich rechts geworden, schon gar nicht ruckartig. Die Vorstellung vom Rechtsruck geht über die Kontinuitäten rechter Einstellungen in der liberal-demokratischen Bundesrepublik hinweg, als wären Baseballschlägerjahre, Pogrome und Asylrechtsverschärfung, Neonazi-Netzwerke und NSU-Terror in einem anderen Staat passiert. Zwar stellte die zuletzt veröffentlichte Mitte-Studie [2022/23] einen dramatischen Anstieg in der Verbreitung rechtsextremer Einstellungen fest, aber Erhebungen wie die Leipziger Autoritarismusstudie [2022] belegen seit gut 20 Jahren annähernd gleichbleibend hohe Zustimmungswerte.“
Für 2022 könnte ich dem folgen. Ein Blick auf die Werte der Leipziger Autoritarismusstudie 2024 zeigt aber bei einigen Indikatoren von Rechtextremismus einen signifikanten Anstieg von 2022 auf 2024, insbesondere bei Ausländerfeindlichkeit und Chauvinismus (S. 48). Hinzu kommt die Dynamik der letzten Wochen und Monate. Daher trotzdem die Entscheidung für „Ruckzuck gegen Rechtsruck“.
[Alle Links: Zugriff am 07.02.2025; Abbildung © kreatikar | Pixabay, bearbeitet in Canva]