Rückblick auf die Jahrestagung 2022

Vom 4. bis -6. November fand die digitale Jahrestagung der BücherFrauen unter dem Titel #zukunft statt.

Mehr als 120 Frauen haben Anfang November an der digitalen Jahrestagung unter dem Motto „Die BücherFrau der Zukunft“ teilgenommen, sich ausgetauscht und neue Impulse für die Zukunft mitgenommen.

Die Autorin Jacinta Nandi eröffnete das Programm am Freitagabend mit einer Poet Speech, in der sie unter anderem über den Unterschied zwischen der deutschen „Schriftstellerin“ und der englischen „writer“ sprach.

Am Samstagvormittag zeigte die Zukunftsforscherin Clara Jöster-Morisse in ihrem Impulsvortrag, wie die BücherFrauen mit den Methoden der Zukunftsforschung Visionen entwickeln könnten, um die Zukunft feministischer zu gestalten. Noch sei die Zukunftsforschung sehr von weißen, männlichen, heterosexuellen Vorstellungen geprägt. Umso wichtiger sei es deshalb, feministische, diverse, queere und inklusive Visionen zu entwickeln, denn, wie Jöster-Morisse meinte, „was wir uns nicht vorstellen können, können wir auch nicht gestalten.“

Im zweiten Impulsvortrag ließ Annekathrin Kohout die Zuhörerinnen an den Gedanken einer (fiktiven) BücherFrau der Zukunft teilhaben. Diese suchte nach den Unterschieden zwischen ihrer Buchkultur und der in ihrer Vergangenheit – unserer Gegenwart. Vor allem der Zusammenhang zwischen Social Media und Lesen schien Kohouts BücherFrau der Zukunft zu interessieren. Sie sinnierte darüber, ob die Bücher, die in Social Media gezeigt wurden, wirklich alle gelesen worden seien und ob das Präsentieren von Büchern auf Social Media vielleicht ein Weg gewesen sei, aus dem eigentlich isolierten Leseprozess wieder ein gemeinschaftsstiftendes Erleben zu machen.

Am Nachmittag konnten die Teilnehmerinnen dann in sechs Workshops zu den Themen #marketing, #storytelling, #übersetzen, #nachhaltigkeit, #finanzierung und #socialreading Neues lernen.

Den Abschluss des Programms bildete die Podiumsdiskussion „#textfuture – Die Zukunft in der Gegenwartsliteratur“ mit den Autorinnen Raphaela Edelbauer, Berit Glanz, Marie Graßhoff und der Verlegerin Nikola Richter, moderiert von Katja Böhne. Es ging u. a. um die Schwierigkeit, positive Visionen der Zukunft zu schreiben, da diese meist als naiv eingeschätzt würden. Dystopien dagegen würden vom Publikum und vor allem der Kritik eher als realistisch und damit wertiger wahrgenommen.

Natürlich kam das Netzwerken am Freitag- und Samstagabend nicht zu kurz. In verschiedenen Online-Räumen konnten die Teilnehmerinnen sich kennenlernen, weiter diskutieren, gemeinsam spielen und tanzen.